Dienstag, 19. Februar 2013

Bayern Urlaub: Wandern im Bayerischen Wald

Im Angesicht Wagners durch den Bayerischen Wald wandern
Kantiges Kinn, dominante Nase und eine hohe Stirn - im Bayerischen Wald begrüßt Richard Wagner die Wanderer in Form eines markanten, natürlich entstandenen Felsenaufbaus. Im Richard-Wagner-Jahr 2013 passieren Aktive das Komponisten-Profil am Westgipfel des Großen Arbers auf der sogenannten Königsetappe des "Goldsteigs" - Deutschlands längstem und vielfältigstem Qualitätswanderweg. Die einzigartige Gesteinsformation prägt das Landschaftsbild des "Grünen Dachs Europas" mit dem ersten und ältesten Nationalpark sowie einzigen Urwald Deutschlands.

Den besten Blick auf das Angesicht Wagners bekommen die "Goldsteiger" vom Seeriegel aus - einem der vier Gipfelerhebungen des Großen Arbers. Bei idealen Wetterverhältnissen wird der Aufstieg zusätzlich mit Weitsicht bis in die Alpen belohnt. Mit 1.456 Metern ist der Große Arber der höchste Berg des Bayerischen Waldes und das Ziel der 13. Etappe der Nordroute des "Goldsteigs", der mit seinen 80 zertifizierten wanderfreundlichen Ge(h)nuss-Gastgebern zu den "Top Trails of Germany" gehört. Die 16 Kilometer lange Strecke startet am Ort Eck und führt die Wanderer über acht Tausender auf den "König des Bayerischen Waldes". Nach einer Nacht in einem der Gipfel-Berghäuser geht es am Morgen frisch gestärkt auf naturbelassenen Waldsteigen vorbei am Arbersee, entlang des Arberseebachs bis zur Seebachschleife hinunter ins Regental. Der Flusslauf leitet Wanderer dann nach Bayerisch Eisenstein, das Tor zum Nationalpark Bayerischer Wald. Hier erkunden Naturfreunde bei geführten Touren die urwüchsige Wildnis mit fast ausgestorbenen Tierarten wie Bär, Wolf und Luchs im großzügigen Tierfreigelände.

Mit der Arber-Bergbahn "erklimmen" Familien mit Kinderwägen, Genießer und Menschen mit Behinderung den höchsten Gipfel im Bayerischen Wald barrierefrei. Das urig-gemütliche Bergschutzhaus oder die Eisensteiner Hütt'n direkt unter der Gondelbahn sind mit dem gläsernen Panorama-Aufzug gut zu erreichen. Hier ist eine Naturkundeausstellung untergebracht, die unter anderem ein originalgetreues topografisches Arbermodell zeigt. Der Eintritt ist kostenlos. Wer weiter aufsteigt, erfährt auf dem Gipfelplateau auf einem Rundweg mit Info-Tafeln Wissenswertes über die Flora und Fauna. Im Schutzhaus Großer Arber kostet eine Nacht im modernen Zimmer mit Hüttencharakter inklusive original bayerischem Frühstück für Erwachsene 38 Euro und für Kinder zwischen vier und 14 Jahren 25 Euro pro Person.

Die Bezeichnung "Richard-Wagner-Kopf" tauchte 1934 zum ersten Mal in der Literatur auf und stammt laut dem Passauer Volkskunde-Professor Dr. Reinhard Haller von Anton Pech, der sich zu Lebzeiten als "Hausmeister des Bayerischen Waldes" einen Namen gemacht hat.